Ist „Fit for future“, das Schlagwort unserer Zeit, vereinbar
mit erfolgreicher Mitarbeitermotivation? Unter dem erwähnten Schlagwort werden
Unternehmen fit für die kommenden Wirtschaftsjahre getrimmt.
Die Folge ist
zumeist eine Reduktion des Personalstandes und Schließung von Betrieben oder
Betriebsteilen.
Um die teilweise unrealistischen Gewinnmaximierungsziele der
Shareholder zu erfüllen, werden Führungskräfte „motiviert“ mehr Leistung auf
weniger Arbeitskräfte aufzuteilen. Kann Mitarbeitermotivation da noch ein
realistisches Ziel sein? Sind Mitarbeiter da noch motiviert?
Mitarbeitermotivation und Umsatzwachstum – ein Widerspruch?
Der Zauber des Wachstums ist vorbei: Das
„Zuviel-Zuwenig-Paradoxon“ feiert fröhliche Umstände. Immer mehr Menschen haben
zu viel Arbeit und leiden darunter, immer mehr Menschen haben zu wenig oder
keine Arbeit – und leiden ebenfalls darunter. Zahlen, Daten und Fakten prägen
die Wirtschaft, und das hat dazu geführt, dass der wichtigste Faktor „der
Mensch“ auch nur zu einer Zahl verkommen ist. Der Mensch der diesem Druck nicht
mehr Stand hält wird arbeitslos oder was noch schlimmer ist er „brennt aus“. Eine
unmögliche Ausgangsbasis für Mitarbeitermotivation.
Die Arbeitswelt wandelt sich aber allmählich von der Welt
der körperlichen Arbeit in eine Welt der Wissensarbeit, in der andere
Voraussetzungen bestimmend sein werden. Parallel dazu wird von immer mehr
Menschen die ausschließlich monetäre Ausrichtung des Lebens massiv in Frage
gestellt. Andere Werte und Einstellungen gewinnen an Wichtigkeit und müssen in
den Unternehmen durch eine geänderte Einstellung in der Unternehmenskultur
nachvollzogen werden.
Der Mensch als die weiterhin wichtigste Ressource wird
wieder in den Mittelpunkt des Handelns gestellt werden. Der Mensch wird wieder
an jener Wichtigkeit und Wertigkeit gewinnen, die ihm zustehen.
Mitarbeitermotivation, der Weg zum künftigen Erfolg

Gute Mitarbeiterführung und damit
eine einhergehende Mitarbeitermotivation werden zukünftig ein entscheidender
Vorteil im alltäglichen Wettbewerb sein und den Erfolg eines Unternehmens im
entscheidenden Ausmaß bestimmen.
Motivation steht aber hier nicht nur für die Motivation
einer Einzelperson, sondern vielmehr für eine allgemeine Motivationskultur.
Diese fördert die Aktivierung der zur Verfügung stehenden Ressourcen. Die
Implementierung in einem Unternehmen wird in kurzer Zeit zu einer Eigendynamik
führen: Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit der WissensarbeiterInnen
erhöht sich und führt schließlich zu einem gesteigerten Wertschöpfungsprozess.
Die Entwicklung einer Motivationskultur ist ein fließender
Prozess der niemals zu Ende ist. Neue Erfahrungen, aber auch neue Akteure bringen
neue Impulse ein – mit der Tendenz entweder besser oder auch schlechter zu
werden. Es ist daher die Aufgabe aller in einem Unternehmen beschäftigten
Menschen, diese Motivationskultur zu fördern und zu pflegen.
Faktoren der Motivationskultur und damit der Mitarbeitermotivation:
·
Menschenbild im Unternehmen: die entscheidendste
Grundlage ob eine glaubwürdige Motivationskultur in einem Unternehmen entstehen
kann, ist das Menschenbild, welches die Führungskräfte im Unternehmen besitzen
und vermitteln.
·
Qualität der Führung: Pflicht der
Unternehmensführung ist es, einen verbindlichen Sinn der Tätigkeit zu
vermitteln und somit motivierende Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen
Personen sich wohlfühlen, sich engagieren können und gerne arbeiten.
·
Art der Unternehmenskommunikation: Kommunikation
ist eines der wirkungsvollsten „Schmiermittel“ für die Mitarbeitermotivation.
Offene Kommunikation der Unternehmensstrategie und Unternehmensziele erhöhen
die Leistungsbereitschaft und Leistungswilligkeit der Mitarbeiter, da diesen
dadurch eine entsprechende Wertschätzung vermittelt wird.
·
Beteiligungschancen der Beschäftigten: Mitarbeitermotivation
kann nur erreicht werden, wenn den Beteiligten ihr Beitrag am
Unternehmenserfolg bewusst ist, wenn sie ihre Rolle im Unternehmen kennen und
wissen welche Möglichkeiten sie haben, ihre Fähigkeiten in den
Unternehmensprozess einzubringen.
·
Personaleinsatz nach Potentialen: Kenntnis der
Fähigkeiten, Kompetenzen, Erfahrungen und der Einzigartigkeit eines jeden
Beschäftigten erhöht die Möglichkeit den Einzelnen optimal einzusetzen.
Entsprechend hoch ist demzufolge die Mitarbeitermotivation und damit die Leistungsbereitschaft
des Mitarbeiters.
Die Mitarbeitermotivation ist eine machtvolle und sehr treibende Macht, die für den Erfolg des Einzelnen und des Unternehmens eine entscheidende Rolle spielt. Menschliche Komponenten – eine davon ist die Motivation – sind sehr oft verantwortlich für Erfolg oder Niedergang in einem Unternehmen. Denn nur motivierte Mitarbeiter identifizieren sich mit ihrem Arbeitsplatz, wodurch ihr Engagement angehoben wird, haben Freude an der Arbeit, sehen Sinn in ihrer Tätigkeit und schaffen Werte – auch finanzielle.
Der Autor: Stefan Illes ist diplomierter Burnout-Prophylaxe-Trainer und Gründer der Burnout-Unternehmensberatung „Emotion in Motion“.
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